Sumpfhaubenpilz. Foto: Christopher Engelhardt

Pilze, die im Wasser wachsen

In diese kleinen Pilzchen hat sich Christopher Engelhardt regelrecht verliebt.


Text: Christopher Engelhardt.

 

Wissenschaftlich heißen sie Mitrula paludosa, mit deutschem Namen Sumpf-Haubenpilze, und der Name sagt schon etwas über ihr Aussehen und ihren Lebensraum. Es sind kleine aufrecht stehende Pilzchen mit eng angelegter, orangegelber Haube, die an sumpfigen Stellen wachsen, am etwa an feuchten Rändern kleiner Rinnsale in den Bergen, an Gräben mit stehendem oder langsam fließenden Wasser, in Birken-Erlenbrüchen oder auf dauernassen Hängen und an moorigen Stellen. Meist wachsen sie gesellig in kleinen Gruppen, werden kaum größer als vier bis fünf Zentimeter und tragen auf ihren Stielchen ein walzenförmig-keuliges Häubchen von intensiv orangegelber Farbe. Von Mai bis in den September hinein leuchten sie zwischen den Torfmoosen hervor, ragen manchmal auch direkt aus dem Wasser ihres Waldbaches und verleihen dem Ort durch ihren Wuchs und ihre Farbe einen fast anmutig wirkenden, farbenfrohen Charakter. Sumpfhaubenpilze gehören zu den sogenannten Ascomyzeten, die ihre Sporen in Schläuchen ihrer Fruchtschicht heranbilden. Sie wachsen an verfaulender organischer Materie, an pflanzlichen Abfällen im flachen Wasser oder an nass liegenden Holz- und Pflanzenresten. Von Skandinavien bis nach Portugal sind sie weit verbreitet, vor allem in Gebirgen, seltener im Flachland, kommen aber nirgends wirklich häufig vor. Nach der Erkenntnis, „man sieht nur was man kennt“ möchte ich dazu ermuntern, beim Wandern in den Bergen oder beim Naturspaziergang am Tümpel im feuchten Wald einmal gezielt an solchen Stellen auf den Sumpf-Haubenpilz zu achten. Ihn zu entdecken ist wegen seiner Schönheit und Seltenheit immer ein besonderes Erlebnis!

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