Kraniche, fotografiert von Christopher Engelhardt

Kraniche: Alle Jahre wieder – anders!

Wie viele Jungvögel bringen sie dieses Jahr mit?


Text von Christopher Engelhardt

Alle Jahre wieder spielt sich bei uns von Ende September bis Ende Oktober eines der größten Naturschauspiele ab, das man hierzulande beobachten kann: die Ankunft, Rast und der Zug der Grauen Kraniche (Grus grus). Und doch ist es nicht einfach jedes Jahr dasselbe. Je nach Wetterlage können die Ankunftszeit und die Anzahl der bei uns eintreffenden Kraniche variieren, und je nach Wetterlage ziehen sie früher oder später ab. In welchen traditionellen Rastgebieten nimmt die Zahl der Rastkraniche ab, in welchen Gebieten nimmt sie zu, und warum? Und wie viele werden versuchen, hier zu bleiben und zu überwintern? Gerade in diesem Jahr ganz besonders spannend ist aber noch eine andere Frage, nämlich: Wie viele Jungvögel bringen sie mit? Beobachtungen zufolge haben unsere heimischen Kraniche schon seit einigen Jahren immer weniger Bruterfolg. Neue Meldungen sprechen davon, dass 2017 ein sehr schlechtes Brutjahr war; noch nie seien so viele Jungvögel noch vor dem Flüggewerden umgekommen.

Wenn nun in diesen Wochen Tausende von Kranichfamilien an der Boddenküste, in der Diepholzer Moorniederung und an den kleineren Rastplätzen eintreffen, sollten Beobachter daher gezielt auf das Verhältnis von Jung- und Altvögeln achten. In aller Regel bleiben die diesjährigen Vögel auch im Trupp nahe bei ihren Eltern. Sie sind leicht daran zu erkennen, da sie vor allem an Kopf und Hals noch nicht die kontrastreich schwarz-weiß-rote Zeichnung ihrer Eltern zeigen. Ihr Gefieder ist eintöniger, Kopf und Hals konturlos bräunlich, ihr Hinterende wirkt kurz, da sie noch nicht die langen hintenüberhängenden Schirmfedern ihrer Eltern haben. Um wenigstens grob einen Eindruck des Bruterfolges zu bekommen, sollte man versuchen, beim Eintragen von Kranichbeobachtungen auf naturgucker.de die Zahlen – gebenenfalls Schätzungen – für Altvögel und diesjährige Jungvögel getrennt zu erfassen. Alternativ können Sie übrigens den Link kranichgucker.de nutzen.

www.naturgucker.de