Foto: Christopher Engelhardt

Gelbe Blüten im Februar

Wissen Sie, was eine „Huflattichflur“ ist?


Text: Christopher Engelhardt

Es gibt nicht viele Blütenpflanzen, die schon im Februar ihre volle Pracht entfalten. Zu den auffälligsten und verbreitetsten von ihnen gehören die gelben, zwei bis drei Zentimeter großen Blütenköpfe des Huflattichs (Tussilago farfara), die aus Hunderten gelber weiblicher und gelber Zungenblüten männlicher Röhrenblüten bestehen. Sie erscheinen manchmal schon mit dem letzten Schnee und lange vor dem Austrieb der grundständigen, herzförmigen Blätter. Ihr süßlicher Duft und ihre auffallende Farbe locken Käfer, frühe Schwebfliegen und die ersten ausfliegenden Bienen an, die für die Bestäubung und damit die Verbreitung sorgen. Den Huflattich kann man überall in Europa vor allem auf durchlässigen Böden finden. Von Natur aus bevorzugt er lehmige oder tonige Rohböden, wie sie zum Beispiel an Bach- und Flussufern oder an Erdrutschen im Mittelgebirge zu finden sind. Im Gefolge des Menschen hat der Huflattich als Pionierpflanze jedoch auch unbefestigte Wege, Äcker, Kiesgruben, Steinbrüche, Straßenböschungen und Dämme besiedelt, wo er manchmal Massenbestände ausbilden kann. Man spricht dann von einer „Huflattichflur“, die jedoch in der Regel nicht sehr beständig ist, sondern nach einigen Jahren durch Pflanzen nachfolgender Sukzessionsstadien abgelöst wird. Einen schönen Anblick bietet der gelb blühende Huflattich mit seinem rötlich geschuppten Blütenschaft in dieser blütenarmen Jahreszeit allemal. Und dem Menschen nützlich ist er auch: Bereits im Altertum wurde er als Heilpflanze gegen Husten und Heiserkeit genutzt, und auch heute noch finden seine Blätter als Hustentee bei Heiserkeit und Bronchitis Verwendung.

 

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