Parasol fotografiert von Rolf Jantz.

Ein richtiger Pilzsommer!

2016 wird alles besser.


Text: Christopher Engelhardt.

Das Jahr 2015 wurde von vielen Mykologen als das „schlechteste Pilzjahr seit Erfindung der Pilze“ bezeichnet. In völligem Kontrast dazu steht bereits der diesjährige Sommer. Aufgrund vieler warmer Tage und reichlich Regenfällen konnten seit Mitte Juni in weiten Regionen bereits reichlich Großpilze sprießen. In Wäldern und Parks waren in großer Zahl Täublinge, Pfifferlinge, Milchlinge, Wulstlinge und Perlpilze zu finden. Auch eigentliche Herbstpilze wie Totentrompeten und Maronen schickten schon mal erste Fruchtkörper an die Oberfläche. An Holz, wo es sich auch bei schwankenden Wetterbedingungen stabil wachsen lässt, haben sich Schuppige und Lack-Porlinge entwickelt, und auch die fotogenen Klebrigen Hörnlinge und Wurzelschleimrüblinge scheinen in diesem Jahr gut zu kommen. Pilzfreunde, die nicht nur aus Naturbegeisterung, sondern auch für Kochtopf und Pfanne sammeln, sollten in diesen Wochen auf ihre Kosten kommen. Schon wurden Safranschirmlinge und Parasole gefunden, und viele Pilzler konnten ihre Körbe bereits mit verschiedenen Arten schmackhafter Röhrlinge füllen. Ob es ein gutes Pilzjahr bleiben wird, muss natürlich die Wetterentwicklung der nächsten Wochen zeigen. Und beim Pilzaufkommen gibt es durchaus auch kleinräumig regionale Unterschiede. Dennoch sollte es sich in diesem Jahr in den meisten Gegenden sehr lohnen, bewusst auf Pilze zu achten. Auch jenseits kulinarischer Motive sind sie biologisch und ökologisch äußerst wichtig und interessant. Obendrein geben viele Arten ausgesprochen schöne Fotomotive ab. Wegen der geringen Helligkeit im Wald ist oft der Einsatz eines Stativs ratsam. Aus der richtigen Perspektive, meist bodennah „auf Augenhöhe“ sollten sich dann in den nächsten Wochen sicher viele Arten fotografisch sehr gut in Szene setzen lassen.

naturgucker.de